Hochbegabung prägt die GANZE Person! |  | 
|  Bild vom "Sommercamp Naturwissenschaften im Kochtopf in Wien"; © ZVG
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Viele Artikeln über Hochbegabung findet man zum Thema der geistigen Entwicklung, ein noch genauer zu erforschendes Feld ist die Persönlichkeitsentwicklung. Wie sieht es mit dem Verhalten hochbegabte Kinder im Alltag aus? Wie kommen sie mit anderen Individuen zurecht?
Oft hört man in diesem Zusammenhang das Wort „Problemkinder“. Stimmt diese Assoziation?
Ich sage: „NEIN!“ Hochbegabte Kinder (sofern sie als solches erkannt wurden) sind genauso oft oder nicht oft verhaltensauffällig wie andere Kinder auch. Was ihnen fehlt sind Bezugspersonen, die sie mit ihren besonderen Bedürfnissen verstehen und auf sie eingehen. Nicht brauchen können sie Leute in ihrem Umfeld, die ihr selbständiges Denken mit Angriffen auf deren Autorität verwechseln, sie umformen wollen, neidisch auf ihre Erfolge reagieren oder sogar ausgrenzen wollen. Bei besonders begabten Kindern wurde nämlich eine erhöhte Sensibilität als Wahrnehmungskompetenz im sozialen wie emotionalen Bereich nachgewiesen. Diese zeigt Auswirkungen auf das moralische Empfinden und Urteilen im alltäglichen Leben. Einige reagieren höchst sensibel auf Lärm, gewisse Textilien, Gerüche....; andere können sich wiederum besonders gut in ihre Mitmenschen und in Tiere einfühlen (besonders ausgeprägte Gefühlsantennen).
Einstellungen und Emotionen anderer üben eine starke Wirkung auf diese Kinder aus. Schon viel früher als angenommen, können hb. Kinder Körpersprachen interpretieren und die Emotionen deuten (sie lesen sozusagen „zwischen den Zeilen). Halbherzige Aussagen sind tabu!
Aufgrund ihrer oft lebhaften Phantasie beginnen sie in Folge von nicht ehrlichen bis hin zu negativen Äußerungen in ihrem Umfeld sich auszumalen, was alles dahinterstecken könnte. „Warum wurde ich angeschwindelt?“ „Warum sagt er/sie das gerade jetzt?“ Sie suchen nach Begründungen und finden sie nicht selten in einem angeblichen Fehlverhalten ihrerseits.
Weitere Hochsensibilität zeigt sich in Vorlieben von schönen Objekten, Schreibstilen oder außergewöhnliche Wörtern, besonderer Begeisterungsfähigkeit, intensivem Reden,... (näheres siehe Kasimierz Dabrowski „overexitabilities“).
Gemeinsam ist ihnen, dass sie ein verstärktes tägliches Aufnehmen von Reizen und Eindrücken aus der Umgebung bewirken. Die Kinder bekommen ununterbrochen Input, das sie erst zu filtern lernen und verarbeiten müssen! Wollen sie die Gedanken auch noch aufschreiben oder zeichnen, kann das zu eneuten Herausforderungen führen. Denken können sie ja schon wie Große, die Feinmotorik ist aber des öfteren auf dem Level von Gleichaltrigen angesiedelt. Was für eine Enttäuschung! Sehr zum Entsetzen von ihren Eltern äußert sich diese „Niederlage“ in Wutanfällen bis hin zur totalen Verweigerung.
Diese Ausbrüche signalisieren allerdings lediglich die Hilflosigkeit, keinesfalls emotionale Unreife!
Sie sind gefühlsmäßig einfach ganz normale Kinder mit dem Wunsch nach Schutz und Fürsorge!
Sie brechen genauso wie andere auch in Tränen aus, reagieren bei Versagen mit Zornausbrüchen (wer kennt das von sich nicht?)!
„Naturwissenschaften im Kochtopf“ für 7-10jährigeWann: 7.-11. August 2006 Wo: Laaerberggymnasium Wien Veranstalter: Begabtenförderungszentrum des Wiener Stadtschulrates und der Wiener Kinderfreunde Kontakt: Brigitte Palmstorfer Tel: 01-52525 77887
Webtipp: özbf - Österreichisches Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung 

Autor:Martina Bittenauer, Datum: 2.10.2006 Coach zur Begabungsförderung
Tel. 0676-634 62 57 Email: martina.bittenauer@aon.at 

Buchtipp:Nähere Informationen zu diesem Thema können Sie auch in folgenden Büchern finden:
* Aiga Stapf „Hochbegabte Kinder – Persönlichkeit/Entwicklung/Förderung“ ISBN 3406502520 * Webb, Meckstroth, Tolan „Hochbegabte Kinder, ihre Eltern, ihre Lehrer“ ISBN 3456841183 * oder beim Beitrag: Kluge glückliche Kinder => Klick
Viel Spaß beim Lesen!
Martina Bittenauer 

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